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04. Juli 2023

Vom Gottesacker des Marktfleckens zum Friedhof der Industriestadt – Kulturdenkmale und Lebensspuren auf dem Friedhof der Stadt Schramberg

Im Jahr 2025 wird der Friedhof der Stadt Schramberg auf dem Paradiesberg 175 Jahre alt. Der Museums- und Geschichtsverein Schramberg lädt am Freitag in seinem Jahresprogramm zum ersten Mal zu einer Besichtigung des besonderen „Stadtteiles“ ein.

Ein Friedhof ist für den Besucher wie ein offenes Geschichtsbuch. Er erzählt viel über die Geschichte eines Ortes und seiner Menschen wie zum Beispiel typische Familiennamen und besitzt auch oft kleindenkmalartige Grabmale, deren Erhaltung in öffentlichem Interesse liegt. Gleichwohl wandeln sich Friedhöfe in der Gegenwart auch sehr stark, da sich die Einstellungen zur Bestattung und die Beziehungen zu den Gräbern verändern.

Dem Museums- und Geschichtsverein Schramberg ist es ein Anliegen, dass stadtgeschichtlich wertvolle Grabmale nach Möglichkeit erhalten bleiben. Das ist aber immer wieder mit Fragen verbunden, wenn die Ruhezeiten ablaufen oder keine Familienangehörigen mehr vorhanden sind. Die Grabmäler der Unternehmerfamilie Junghans wurden im Jahr 2021 vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg unter Denkmalschutz gestellt. In diesem Jahr hat sich der Gemeinderat auf Vorschlag der Stadtverwaltung darüber hinaus in einem Präzedenzfall für die Erhaltung des Grabmales der Unternehmerfamilie Maier ausgesprochen („Pappe-Deckel-Maier“).

Der erste Friedhof des Marktfleckens Schramberg war der Kirchhof der Katholischen Pfarrkirche Sankt Nikolaus und Johannes der Täufer. Einige alte Grabsteine auf dem heutigen „Platz der Erinnerung an die Herrschaft Schramberg“ erinnern an ihn. Mit dem Bau der neuen Katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1850 ein neuer Friedhof auf dem damals noch als „Hummelberg“ bezeichneten Paradiesberg angelegt. Die Verlegung war auch aus gesundheitlich-hygienischen Gründen und wegen des Bevölkerungswachstums im 19. Jahrhundert geboten.

Auf Einladung des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg stellt der Historiker und Kulturwissenschaftler Carsten Kohlmann die Geschichte des Friedhofswesens in Schramberg vor. Er führt zu einigen stadtgeschichtlich wertvollen Grabmalen und wird historische Fotos nicht mehr vorhandener Grabmale zeigen, die deutlich machen, wie sehr sich der Friedhof der Stadt Schramberg im Lauf der Zeit bereits verändert hat.

Die Führung ist am Freitag, 7. Juli 2023, 18.30 Uhr, und beginnt am Friedhofstor in der Tiersteinstraße. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Geschichte des besonderen „Stadtteiles“ interessieren, sind willkommen.

Bildinfo:
Ausschnitt aus dem ersten Ortsbauplan der Gemeinde Schramberg von Architekt Franz Anton Storz (1814-1845) aus dem Jahr 1841 mit Nachtrag von Stadtbaumeister Philipp Schinle (1846-1889) zum 1850 angelegten und 1873/74 erweiterten Friedhof.

Foto: Stadtarchiv Schramberg.