Schramberg gehört zu den bekanntesten Narrenstädten Süddeutschlands. Jährlich werden zehntausende Besucher über die Fasnetstage von tausenden Kleidlesträgern und Narren empfangen, die etwa 30.000 Brezeln, mehrere Zentner Bonbons und Schokolade sowie tausende Bach-Na-Würstle an Kinder und Erwachsene verteilen. Die Umsetzung und Bewahrung der Bräuche rund um die Schramberger Fasnet - das ist die Kernaufgabe der Narrenzunft.
Vor der Hauptfasnet
Der Start in die fünfte Jahreszeit ist der 11. November, an dem sich die Narrenzunft zur Hauptversammlung trifft - der nächste große Termin ist am Dreikönigstag, wenn die Kleidle abgestaubt werden. Besonders die Menschen mit Behinderung, die bei der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn ihr Zuhause haben, freuen sich jedes Jahr auf die Schramberger Narren. Die kommen nämlich jeden Dienstag vor der Fasnet zusammen mit der Stadtmusik ins Kloster Heiligenbronn. Tags zuvor findet der Hanselschlag statt.
Fester Bestandteil der Kultur
Die Fasnet in Schramberg ist heute ein fester Bestandteil der Kultur.
Die Straßenfasnet beginnt am Fasnetssamstag mit der traditionellen Schlüsselübergabe. Die Oberbürgermeisterin gibt ihre Macht - symbolisiert durch einen großen Stadtschlüssel - an den Zunftmeister ab. Die Stadtmusik spielt den Narrenmarsch und hunderte Besucher feiern auf dem Rathausplatz den Beginn der Straßenfasnet mit der anschließenden Ordensverleihung. Am Samstabend im Bärensaal veranstaltet die Narrenzunft den Zunftball.
Gänsehaut am Sonntag
Am Fasnetssonntag ist ganz Schramberg auf den Beinen - entweder als Narr oder als Zuschauer. Mehr als tausend Kleidlesträger nehmen am Hanselsprung teil. Ein Anblick der den Besuchern durch Mark und Bein geht. Im Anschlussfindet der Brezelsegen statt, wo innerhalb einer Stunde rund 25.000 Brezeln unters Volk gebracht werden.
Der Bär steppt am Montag
Frühmorgens ab 6 Uhr ziehen die Katzenmusiken durch den Ort um so manchen Narr aus den Federn zu holen. Die Instrumente sind oft selbst gebastelt. Sie sehen außergewöhnlich aus und das wichtigste ist, dass sie einfach Krach machen. Einige Katzenmusiken treffen sich um 10 Uhr auf dem Rathausplatz, um dort von den "strengen" Augen und Ohren der Elferräte ihre musikalische Kunst darzubieten.
Um 11 Uhr ziehen die Bach-na-Fahrer mit Ihren Zubern durch die Fußgängerzone zum Startplatz der Bach-na-Fahrt. Punkt 13 Uhr ist der Start; 40 geschmückte Zuber fahren jedes Jahr vor den Augen von oft zehntausenden Zuschauern den Bach hinab bis zur St.-Maria-Kirche. Die Da-Bach-na-Fahrer informieren gesondert auf der Internetseite http://www.bach-na-fahrt.de.
Um 14.30 Uhr startet der traditionelle närrische Umzug mit riesigen Umzugswägen, Fußgruppen, befreundeten Zünften, Schulklassen und vielen anderen Narrengruppen. Auch hier werden die Zuschauer reichlich mit Gutsle und Brezeln eingedeckt.
Noch einmal gemeinsam feiern
Am Fasnetsdienstag ist um 16 Uhr der Abschluss der Straßenfasnet. Gemeinsam mit vielen Kleidlesträgern, der Stadtmusik, hunderten Zuschauern feiert der Elferrat auf dem Rathausplatz. Ein letztes Mal öffnet sich das Rathaustor und die Kleidlesträger strömen heraus zum Brezelsegen. Nur 6 Stunden später ist alles vorbei. Punkt 24 Uhr begräbt der Elferrat beim Rattenball unter lautem Geheule und Wehklagen die Fasnet.
Ein Jahr lang warten
Und wieder beginnt das Warten auf die fünfte Jahreszeit, denn nach der Fasnet ist vor der Fasnet und jeder echte Narr hat im Hinterkopf: "s goht dagega!"
Narrenzunft Schramberg e.V.
Am Hammergraben 82/1
78713 Schramberg
Tobias Dold