24. November 2022
Weihnachten im Stadtmuseum Schramberg – Eröffnung der Sonderausstellungen zum ersten Advent
Die Krippenausstellung im Stadtmuseum ist ein Höhepunkt im Kulturkalender der Fünftälerstadt des Schwarzwaldes. In diesem Jahr wird an Weihnachten bei den Grafen von Bissingen und Nippenburg erinnert und der Nachbau der alten Krippe der Sankt-Maria-Kirche gezeigt.
Im Jahr 2013 hat das Stadtmuseum eine Dauerausstellung mit seiner Sammlung kunstvoller Weihnachtskrippen eröffnet, die seitdem immer vom ersten Advent bis Maria Lichtmeß besichtigt werden kann. In der Dauerausstellung sind mehrere Spitzenwerke aus der „Krippenhauptstadt des Schwarzwaldes“ zu sehen, die von dem 1994 gegründeten Arbeitskreis Krippen ehrenamtlich betreut werden. Außerdem werden ergänzende Sonderausstellungen zur über 300-jährigen Tradition der Weihnachtskrippe in Schramberg gezeigt.
In der ersten Sonderausstellung „Weihnachten bei den Grafen von Bissingen und Nippenburg“ zeigen zum ersten Mal Erinnerungen, Fotos und Objekte, wie die Adelsfamilie bis zum Verkauf des Schlosses an die Stadt Schramberg im Jahr 1923 dieses Fest in ihrem Schloss begangen hat. Graf Franz von Bissingen und Nippenburg hat dazu wertvolle Leihgaben aus seinem Familienbesitz zur Verfügung gestellt – insbesondere das Altarbild „Maria mit Kind“ des Kunstmalers Josef Fuchs (1806 bis 1880) aus der ehemaligen Schlosskapelle, in der sich heute die Dauerausstellung „Adelsherrschaft“ des Stadtmuseums befindet.
In der zweiten Sonderausstellung „Die alte Weihnachtskrippe der Sankt-Maria-Kirche“ wird zum ersten Mal der Nachbau eines legendären „Meisterwerks der Krippenkunst“ gezeigt. Die große Kirchenkrippe von Theodor Gämmerler (1889 bis 1973) aus München und Alfred Hauser (1901 bis 1989) aus Schramberg von 1939/40 war die erste Kastenkrippe in Schramberg und wurde stilbildend für die „Schramberger Schule“, die es beim Bau solcher Krippen zu großer Meisterschaft brachte. 1963 ging sie bei einer Renovation der Sankt-Maria-Kirche unter. Der damals junge Krippenbauer Ulrich Scheller rettete 1972 beim Abbruch der alten Pfarrkirche aber einige Originalteile. Die Figuren befinden sich heute in einem von Ulrich Scheller 1995/97 geschaffenen Krippentriptychon in der Sankt-Maria-Kirche.
Im Jahr 2020 entschlossen sich Walter Hartmann, Richard Marte, Ferdinand Moosmann und Thomas Rapp vom Arbeitskreis Krippen, das „Meisterwerk der Krippenkunst“ in Kooperation mit dem Stadtmuseum nachzubauen – mit Rat und Tat unterstützt von Ulrich Scheller, der die von ihm geretteten Originalteile als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte. In den Sommermonaten dieses Jahres trafen sich die Krippenbauer regelmäßig in ihrer Werkstatt und können nun voller Stolz das Ergebnis ihrer kunstvollen Arbeit zeigen. Zu sehen ist auch die erste originalgetreu kopierte Figur, der heilige Josef, ein Meisterwerk des Holzschnitzers Herbert Haseidl in Oberammergau. Zur Beschaffung der noch fehlenden Figuren – insbesondere der Maria mit Kind – setzt das Stadtmuseum seine Spendenaktion fort und bittet die Bürgerschaft weiterhin um Unterstützung.
Info:
Die beiden Ausstellungen werden am Freitag, 25. November 2022, 19.30 Uhr, von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr im Stadtmuseum Schramberg eröffnet. Dazu ist die gesamte Bürgerschaft herzlich eingeladen. Weitere Informationen: www.stadtmuseum-schramberg.de
Bildtext:
Letzte Beleuchtungstests beim Nachbau der alten Weihnachtskrippe der Sankt-Maria-Kirche in Schramberg.
Fotos: Rainer Langenbacher
Text Bericht:
Carsten Kohlmann
